KINDERTAGESSTÄTTE QUARTIER SÜD, MONTABAUR

Kindertagesstätte Quartier Süd
MONTABAU

WETTBEWERB

Das Konzept der Kindertagesstätte Quartier Süd sieht in der architektonischen Umsetzung drei grundlegende pädagogische Interpretationen vor. Dies ist zum einen die Öffnung der Gruppenräume in alle Richtungen, die somit eine Vermittlung von Transparenz für Kinder, Eltern und Pädagogen darstellt. Gleichzeitig soll die freie Entwicklung der Fertigkeiten und Fähigkeiten der Kinder im Erlebnisraum der Gruppenbereiche durch die Öffnung in die differenziert gestalteten Außenbereiche unterstützt werden. Zum anderen ist der Austausch innerhalb der Gruppen über die sich zu den Außenbereichen öffnenden Erschließungsbereiche möglich.

Struktur


An der nordwestlichen Grenze bildet der Riegel mit Verwaltungsbereich, Küche, Speiseraum und Toilettenanlage einen schützenden Rücken zur Straße und öffnet sich in der Unterbrechung der Fassade am überdachten Eingangsbereich den Kindern und Eltern. Die Querverbindungen zu den Gruppenbereichen sind einerseits dem Ankommen und Verabschieden der Eltern vorbehalten und lassen gleichsam Spielraum für Begegnungen und Spiele der Kinder zu. An der rückwärtigen Grenze öffnen sich die Gruppenbereiche in südöstlicher Richtung der Sonne und ermöglichen die freie Nutzung der Spielhöfe.

Spielhöfe


Die drei unterschiedlich großen Innenhöfe als zentrale Elemente des Gesamtkonzeptes bilden differenzierte räumliche Qualitäten aus. Der große Zentralhof lässt den Blick in alle Bereiche der Kindertagesstätte zu und ermöglicht ein Spielen und Lernen der Kinder über die Gruppen und Erschließungsbereiche hinaus und wird damit zum wichtigen Begegnungs- und Kommunikationsort. Der nordöstliche Hof ermöglicht die Belichtung des Mehrzweckraumes zu zwei Seiten und kann als erweiterte, flexible Außenfläche mit überdachtem Terrassenbereich weitere Begegnungsräume generieren. Der sich dem Spiel- und Außenbereich in südwestlicher Richtung öffnende dritte Hof ermöglicht eine großzügige Verzahnung der Freiflächen und lässt ein Hineinfließen der Landschaftsbereiche in die Gebäudestruktur zu.

Gruppen

Die Gruppenräume unterteilen sich in die offenen Spielbereiche, die kombinierten Spiel- und Ruhetürme sowie in die zurückliegenden Ruhe- und Schlafbereiche. Die offenen Spielbereiche ermöglichen den Bezug zum Gelände, lassen eine großflächige Öffnung zu den Innenhöfen zu und eröffnen somit eine nahtlose Nutzung zwischen Innen und Außen. Als zentrales Element stellt der Spiel- und Ruheturm mit seiner differenzierten Höhenstaffelung eine vielseitige Nutzung als Höhle, Ausguck und Kletterbaum dar. Durch integrierte Türen ist die Abtrennung der Ruhe- und Schlafbereiche möglich.

Flexibilität


Der Mehrzweckraum kann sowohl über die zentrale innere Erschließungsmagistrale erreicht werden als auch separat von der nordöstlichen Grundstücksgrenze erschlossen werden. Dies lässt eine vielseitige Bespielung durch die Kindertagesstätte einerseits und eine separate Nutzung durch die Gemeinde inklusive der angrenzenden Küche und Toilettenanlage andererseits zu. Der angrenzende Hof ermöglicht eine Nutzung des Freiraumes über den überdachten Bereich bis zum Gelände.

Der zusätzliche Gruppenraum kann über eine mobile Trennwandanlage mit dem Speiseraum verbunden werden, so dass bei Integration des Erschließungsbereiches eine Aulasituation für die gesamte Krippengemeinschaft entsteht.

Innerhalb der Fläche der überdachten Terrasse ist die Erweiterung um eine vierte Gruppe mit einfachen Mitteln zu jedem Zeitpunkt möglich.

Durch differenzierte Nutzungsszenarien in den verschiedenen Bereichen ist eine vielschichtige und vielseitige Nutzung sowohl der architektonischen Elemente als auch der Freianlagen der einzelnen Einheiten möglich und lässt eine beständige Bespielung auch in Zukunft zu.