Erweiterung Kreishaus, Montabaur
Erweiterung Kreishaus
MONTABAUR
Am Verwaltungsgebäude der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises in Montabaur, Peter-Altmeier-Platz 1 in Montabaur sollen neue Arbeitsplätze in Form von Doppelbüros für 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen werden. Einschließlich einer nachhaltigen Reserve von Arbeitsplätzen, soll ein Erweiterungsbau mit Doppelbüros entstehen.
Das fest definierte Baufenster für die Planungsaufgabe befindet sich im östlichen Grundstücksbereich des bestehenden Gebäudeensembles. Die Raumkanten des zu beplanenden Baufensters bilden das im Norden befindliche viergeschossige historische ehemalige Kloster- und Internatsgebäude, das südlich angrenzende zweigeschossige Verwaltungsgebäude aus den siebziger Jahren, sowie das als westliche Begrenzung des Baufensters befindliche eingeschossige Verbindungsgebäude, in dem der Haupteingang des Kreishauses untergebracht ist.
Zielsetzung des Entwurfes war es, den Gebäudekörper in seiner Form und Ausrichtung so zu konzipieren, dass die neuen Arbeitsplätze eine nahezu einheitliche Qualität in Ausrichtung und Belichtung erhalten, jedoch ohne die bestehenden Büroräume im südlichen Bereich des Baufensters zu beeinträchtigen. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Entwurfes ist die barrierefreie Anbindung des 1. Obergeschosses an den bestehenden Baukörper, welche durch die vorhandene „Splitlevel“ – Bauweise bisher nicht sichergestellt war.
Der neue U-förmige viergeschossige Baukörper gliedert sich im Wesentlichen in drei Bereiche, wobei sich zwei Bereiche nach Osten und ein Bereich nach Norden orientieren. Durch die Anordnung der Einbund-Baukörper beeinträchtigen sich weder die neuen Büroräume noch die bestehenden Büroräume in Ausrichtung, Blickbezug und Belichtung. Aufgrund der U-förmigen Geometrie des neuen Baukörpers entstehen im Kontext mit den bestehenden Gebäudeteilen attraktive und gestaltbare Außenräume mit Aufenthaltsqualitäten, die als Orte des Verweilens, der Regeneration und der Kommunikation genutzt werden können.
Das neue Bauwerk ist in einer zweischaligen Sichtbetonbauweise mit Dämmkern aus Halbfertigteilen (Thermwänden) geplant. Die nahezu wartungsfreie Betonfassade ist nachhaltig und fügt sich in ihrer Erscheinung und Materialität gut in das bestehende Gebäudeensemble ein, welches überwiegend aus mineralischen Materialien wie Sichtbeton, Ziegel und Putz besteht.
Das konstruktionsbedingte Fugenbild der Halbfertigteile wurde so gewählt, dass es unaufdringlich an ein Webbild erinnert, in Anlehnung an die miteinander verwobenen Gebäudeteile und deren Funktionen. Als zweites vorherrschendes Material sind die Fenster und die konstruktionsbedingten Fensterzargen aus eloxiertem Aluminium vorgesehen, welches sich in seiner Haptik und seiner natürlichen Anmutung gut in die geplante Sichtbetonfassade einfügen und einen Bezug auf die bestehenden eloxierten Fensterprofile des Bestandbaukörpers aus den siebziger Jahren nehmen. Sämtliche Büros erhalten je Büro zwei öffenbare Fenster mit Brüstung.
Im Untergeschoss des Erweiterungsbaus wurde der Technikbereich so platziert, dass eine einfache Leitungsanbindung an das ehemalige Kloster- und Internatsgebäude erfolgen kann und die bestehende Gebäudetechnik entsprechend erweitert und genutzt werden kann.