ANNE FRANK REALSCHULE, MONTABAUR

Anne Frank Realschule
MONTABAUR

Eine Zusammenarbeit mit Prof. Peter Thomé, Architekt BDA, Koblenz und Philipp Frankmann M.A.

Schule als Dorf – Klassenhäuser – Lernforen – Kommunikationsplätze
Das Konzept der Anne-Frank-Realschule basiert auf der Idee die Schule als Dorf zu sehen: Jahrgänge bilden eine Gemeinschaft in Klassenhäusern, die sich um einen zentralen Kommunikation- und Begegnungsort, dem Forum anordnen. Jedes dieser Foren ist über Wege und Lufträume mit weiteren Plätzen und anderen Klassenhäusern verbunden und ermöglicht somit einen Austausch. Die Klassenhäuser bilden einen eigenen Identifikationsort, der sich um einen gemeinsamen Hof, das Lernforum gruppiert. Durch die Differenzierung- und Bläserklassenräume innerhalb der Häuser werden vielfältige Lehr- und Lernsituationen ermöglicht. Die Klassenhäuser treten im äußeren Erscheinungsbild hervor und sind allseitig ablesbar.

Dorfmitte – Nutzungsvielfalt für Schulgemeinschaft
Die Basis der Klassenhäuser bildet im Erdgeschoss eine zentrale Ortsmitte, bestehend aus Foyer und Mensa, von der alle gemeinschaftlich genutzten Funktionen erreicht werden. Aula, Mehrzweckraum und Musikraum grenzen unmittelbar an und machen mit mobilen Trennwandanlagen vielfältige Nutzungsszenarien, vom Konzert über die Entlassener bis zur Schulversammlung möglich. Bibliothek und Computerräume können zusammengeschaltet werden und bilden eine gemeinsame Mediathek, die digitale Lernszenarien wie Blender-Learning-Formate ermöglicht. In nordöstlicher Richtung erschließen sich vom Foyer die zentralen Verwaltungsräume, die im weiteren Verlauf in die vom Parkplatz separat verschließbaren Lehrerzimmer führen. Die naturwissenschaftlichen Räume und die Lehrküche orientieren sich zum Schulgarten und bilden im Erdgeschoss den zweiten gemeinsamen Platz aus.

Kulturtürme
Die Räume der Kreismusikschule, die Kunsträume und die Werkräume nehmen mit ihrer musischen Ausrichtung eine besondere Position im 2. Obergeschoss ein. Sie nehmen das Prinzip der Klassenhäuser als Kulturtürme auf und stehen in Bezug zu der Stadtsilhouette von Montabaur mit Blick auf Schloss und Kirche.

Städtebaulicher Kontext
Der Baukörper nimmt in der Anordnung auf dem Grundstück Bezug zum Mons-Tabor-Gymnasium, zur Heinrich-Roth-Realschule und zum Landesmusikgymnasium und bildet die räumliche Begrenzung des zentralen Platzes und ergänzt so den fehlenden städtebaulichen Baustein. Die Erschließung des Gebäudes erfolgt zentral aus der Hauptrichtung über den überdachten Eingangsbereich. Der Pausenhof in südwestlicher Richtung und wird über das zentrale Foyer und den zweiten gemeinsamen Platz aus dem naturwissenschaftlichen Bereich erschlossen. Die nicht befestigten freien Flächen nehmen die Bezüge der umgebenden Landschaft auf und Retentionsflächen bilden sanfte Ruhemulden als Sonnen- und Schatteninseln.

Konstruktion
Die Primärkonstruktion besteht aus einer Holz-Beton Hybridkonstruktion (Cree), die im Inneren mit unbehandelten Holzverkleidungen versehen ist. Außenwand und Dachflächen werden mit einer hinterlüfteten Holzfaserdämmung gedämmt und mit Tuffsteinplatten aus der Region verkleidet. Die Flachdachflächen werden extensiv begrünt.